Mit Volldampf in die selbstverschuldete Energiekrise. Lutz Peters deckt die politischen Versäumnisse der deutschen Politik schonungslos auf: Kernkraft verboten, Kohlekraftwerke stillgelegt, Flüssiggas-Terminals abgelehnt, Erdgas-Fracking und CO2-Speicherung verboten. Realistische Alternativen wurden systematisch verhindert, abgeblockt durch Ideologien. Merkels CDU-Regierung und Ampel haben sich bei der Dimension der Herausforderung mafllos ver- und überschätzt. Der Weg zur sogenannten Klimaneutralität ist weit. Immer noch verharrt der Anteil von Windkraft und Solarenergie am heimischen Gesamtenergieverbrauch bei mageren 5 %. Das ist die offizielle Zahl des Bundesumweltamtes für das Jahr 2021, aber kein Politiker, kein Journalist hat diese erschütternde Zahl je aufgegriffen.
Biomasse und Wasserkraft steuern weitere 11 % bei. Wie aber wird die verbleibende Menge von 84 % Kohle, Öl, Gas und Kernenergie ersetzt? Durch mehr Wind und Sonne? Wie soll das klappen? Dazu schweigt die Politik, außer dass eine neue Zauberformel her muss: Grüner Wasserstoff soll es richten. Der aber ist in der Natur nicht vorhanden und muss künstlich hergestellt werden. Er ist deswegen extrem knapp und teuer. Das kümmert offensichtlich niemanden. Dabei gäbe es wirksame Alternativen: Weiterbetrieb von mindestens den drei verbliebenen Kernkraftwerken, Förderung von heimischem Schiefergas, Ausrüstung der Kohlekraftwerke mit Technik zur CO2-Abscheidung und anschlieflend sichere Lagerung des flüssigen CO2 in tiefen Gesteinsschichten unter der Nordsee. Mit der gleichen CO2-Abscheidetechnik könnten die riesigen deutschen Braunkohlereserven im Fischer-Tropsch-Verfahren "Klimaneutral" in wertvollen Treibstoff gewandelt werden. So könnten Importe verringert werden. Als erfahrener Unternehmer plädiert Peters für technologieoffene Lösungen, frei jeglicher Ideologien.
Lutz Peters (D)
Buch, gebunden, 148 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen und Quellen, Format: 21 x 13,5 cm, 2. Auflage, Deutsch, erschienen: 16. Januar 2023, ISBN: 978-3-907347-10-2
mit einem Vorwort von Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
16,00 €
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Lutz Peters, Jahrgang 1941, ist promovierter Betriebswirt. Als geschäftsführender Gesellschafter hatte er jahrzehntelang maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung eines mittelständischen Unternehmens zum internationalen Konzern der Nahrungsmittelindustrie. Anfang der 2000er Jahre wurde die operative Führung auf die nächste Generation übertragen. In den folgenden 20 Jahren war Peters´ unternehmerische Erfahrung in einer Reihe von Aufsichts- und Beiräten gefragt.
So kam über persönliche Kontakte eine Verbindung zu einer Firma in Freiberg (Sachsen), zustande, die erstmalig im praktischen Betrieb einer großtechnischen Versuchsanlage synthetische Treibstoffe aus Biomasse herstellte. Synthetischer Diesel hat zum Beispiel den Vorzug, frei von Teer, Ruß und Schwefel zu sein. Partikelfilter werden überflüssig.
Ausgerüstet mit den Grundkenntnissen der Kohlenwasserstoffchemie wuchs die Skepsis des Autors gegenüber einer Politik, die nur mit Strom aus Wind und Sonne auf lange Sicht sämtliche Energieprobleme "klimaneutral" lösen will und veranlasste ihn, sich gründlich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Vorwort
Russischer Überfall auf Ukraine zeigt Schwächen der Energiewende
Wendepunkt für die Energiewende
- Gegenmaßnahmen
- Deutsches Politikversagen
- Naive Schönwetterpolitik
- Auf dem Weg zu weniger Wohlstand
- Energieknappheit und Abhängigkeiten
Schiefergasreserven in Deutschland
- Flüssige Treibstoffe
Historische Energiekrisen
- Ölembargo während des Jom-Kippur-Krieges 1973
- Zweite Ölpreiskrise 1979 und Weltfinanzkrise 2011/12
- Südafrika 1986: Wirtschaftssanktionen gegen Apartheid-Staat
- Nazi-Deutschland 1933-1945: Zwang zur eigenenTreibstoffversorgung
Deutschlands Rohstoff-Abhängigkeit
Mobilität der Zukunft
- Öl und Erdgas
- Elektrifizierung des Verkehrs
- Wasserstoff und Ammoniak
- Synthetische Treibstoffe
- Die Fischer-Tropsch-Synthese
- Synthetische Treibstoffe aus Erdgas und Biomasse
Kohle in der globalen Energieversorgung
- Renaissance der Kohle
- Die Mär vom schnellen Ende fossiler Energie
- Am Anfang war die Kohle
- Kohle und Umwelt: CCS als Lösung
- Deutschland könnte seinen eigenen Sprit herstellen
Energie und die Finanzwelt
- Steigende Ölpreise finanziert mit Geldschöpfung und Inflation
- Neue Preisschocks nach russischem Überfall auf Ukraine
- Das Kohle-Tabu
- Peak Oil
- Abkassiert
Gas immer wichtiger – welche Rolle spielt Qatar?
- Qatar-Geld überall
- LNG und flüssige Treibstoffe aus Qatar
- Verschiebung der Eigentumsverhältnisse
- Was tun gegen den Öl-Würgegriff?
Schieferöl und Schiefergas in den USA
"Grüner" Wasserstoff zu teuer und zu knapp
Kernenergie, viel besser als ihr Ruf
- Streit um die Rolle der Kernenergie bei der Dekarbonisierung
- Dual Fluid Reaktor: Kernkraft der fünften Generation
Wie viel Klima macht der Mensch, wie viel die Natur?
- Problematische Klimamodelle als Basis politischer Entscheidungen
- Schlecht verstandene Rückkopplungsprozesse
- Die Atmosphäre enthält 0,04% CO2
- Die kniffelige CO2-Klimasensitivität
- Klimaweltuntergang? Unsinn, der nie eintreten wird
- CO2 bildet Grundstoff für Pflanzenwachstum
- Netto 50%
Fazit
Über den Autor
Lutz Peters ist ein erfolgreicher Unternehmer. Ich lernte ihn kennen, als er nach seiner Karriere als Leiter und Gesellschafter eines Nahrungsmittelkonzerns mit einer Handvoll Investoren 2006 das Projekt CHOREN startete. CHOREN – eine Abkürzung aus den Elementen der Zellulose C,H,O und renewables – sollte aus Biomasse, namentlich Holzabfällen, Kraftstoff erzeugen. Auf solche Bio-Kraftstoffe der zweiten Generation setzte man 2006 große Hoffnungen. Selbst der damalige Umweltminister Sigmar Gabriel sah in diesem Weg eine große Zukunft. Gemeinsam mit dem renommierten Erfinder Bodo Wolf, einem Veteran der DDR-Kohlevergasungstechnologie, gelang es, in Freiberg, Sachsen, eine Versuchsanlage zu bauen. Die nächste Stufe einer großtechnischen Anlage sollte mit Shell als Gesellschafter erfolgen. Mit erheblichem Kapitalaufwand ging das Joint Venture mit Shell an diese Aufgabe. Doch dann änderte Shell seine globale Strategie und schied 2011 als Gesellschafter aus. Diese Wankelmütigkeit hatte ich 10 Jahre zuvor hinsichtlich der Photovoltaik bei Shell selber erlebt, als die von mir und anderen aufgebaute Solarsparte mit der immerhin damals weltweit größten Solarfabrik in Gelsenkirchen kurzerhand an Solarworld verkaufte wurde.
Der Ausstieg des Ölkonzerns aus CHOREN führte kurz danach zum Zusammenbruch des Projektes. Die mittlerweile schwarz-gelbe Bundesregierung unter Angela Merkel weigerte sich, die Pilotanlage mit einem zweistelligen Millionenbetrag zu unterstützen. Man stieg damals zwar aus, nämlich aus der Kernenergie, aber von einem Einstieg in Alternativen – außer der von den Grünen propagierten Wind- und Sonnenenergie – war nicht viel zu sehen. So blieb CHOREN eine bittere Episode der alternativen Energieerzeugung.
Die Bundesregierung hatte ja im Hintergrund die Absicherung durch russisches Gas. Warum sollte man sich auf eigene Fähigkeiten besinnen? Zum Vergleich: Im Jahre 2022 erhielt der schwächelnde Windturbinenhersteller ENERCON eine Kapitalhilfe von 500 Millionen €. Man muss eben nur das machen, was im schlichten grünen Politikverständnis eine Zukunfts- oder gar Freiheitsenergie ist, und schon fließen die Millionen und Milliarden ...
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