Wieder ist es uns ein ganz besonderes Vergnügen, Ihnen ausgewählte Arbeiten aus der Zeichenschule Meissen in Form dieses beeindruckenden und künstlerischen Kalenders präsentieren zu dürfen.
Diesmal aber mit etwas Wehmut. Denn der Kalender für 2025 ist eine Sonderausgabe ausschließlich mit Zeichnungen von Kurdola Hieronymus. Nach 41 Jahren als Zeichenlehrerin gibt sie nun ihr Wissen an die kommende Generation weiter. Eine neue Zeichenlehrerin wird ab Mitte 2024 ihre Arbeit, die sie 1983 begonnen hat, weiterführen. Wir als verlegender Verlag dieser Kalender sind dankbar und glücklich, dass uns Kordula Hieronymus die ganzen Jahre bei der Auswahl der Zeichnungen für diesen wertvollen Kalender behilflich war. Wir wünschen ihr viel Glück und Freude für ihren neuen Lebensabschnitt und der nun kommenden neuen Zeichenlehrerin viel Erfolg für ihre wichtige Aufgabe zu Erhaltung dieser ehrwürdigen Meissener Zeichenschule. Sie wird sich in die Historie bedeutender künstlerischer Persönlichkeiten seit 1764 einreihen.
Der Kalender der Zeichenschule der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen – Sonderausgabe "Kurdola Hieronymus"
15 Blatt, davon 13 Motive (Titel, 12 Monate, Vorwort in Deutsch/Englisch, Gesamtübersicht), Format (BxH): 33 x 44 cm, Kunstdruckpapier seidenmatt weiß 200 g/qm, Spiralbindung weiß mit 1-fach-Aufhängung, ISBN: 978-3-907347-15-7, Erscheinung und Lieferbarkeit: 29.02.2024
22,95 €
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DIE MEISSENER ZEICHENSCHULE – MALEREI IN HÖCHSTER VOLLENDUNG, SEIT 1764
Liebe Sammler und Liebhaber des Meissener Zeichenschulkalenders,
die Zeichenschule ist der Start zu einer gezielten Ausbildung in der Meissener Manufaktur. Ihre Existenz trägt der Tatsache Rechnung, dass die Schulung des Zusammenspiels von Auge und Hand eine wichtige praktische Vorbereitung auf die kunsthandwerklichen Berufe ist. Talent ist zwar eine gute Voraussetzung, jedoch damit allein kommt hier keiner zum Ziel. Deshalb helfen lange im Beruf arbeitende Porzellangestalterinnen und -gestalter und Porzellanmalerinnen und -maler den Lehrlingen, wichtige Erfahrungen beim Beobachten, Erkennen und Darstellen zu verinnerlichen.
1720 kam der 24-jährige Johann Gregorius Höroldt aus Wien nach Meissen, um für die Porzellan-Manufaktur zu arbeiten. In einer sehr kurzen Zeit fand er viele Rezepturen für Keramfarben und, was das Besondere war, er verarbeitete sie auch. Höroldt führte die Porzellandekoration im 18. Jahrhundert zu einem ersten künstlerischen Höhepunkt. Mit seinem Namen verbindet die Manufaktur heute nicht nur die Erinnerung an den schaffensreichsten Porzellanmaler des 18. Jahrhunderts – er war Schöpfer der meisten Dekore, die zwischen 1720 und 1764 zu Porzellanen der Meissener Manufaktur entstanden –, sondern auch an den Begründer des Zeichenunterrichtes. Zwar konnte man diesen Unterricht noch nicht als systematische Ausbildung bezeichnen, jedoch war es ein erster Schritt.
Eine Verbesserung trat ein, als Johann Joachim Kaendler 1731, 25-jährig, in die Manufaktur eintrat und bald darauf, 1734, Modellmeister wurde. 1740 übernahm er die Leitung der Formgestaltung in der Manufaktur und widmete sich in diesem Zusammenhang der Ausbildung. Regelmäßig erteilte er Unterricht im Zeichnen und Modellieren.
1743 übernahm der Dresdener Maler und Architekt Carl Heinrich Jacob Fehling die Ausbildung der „Lehr-Purschen“. Damit war er die erste Persönlichkeit, die in der Manufaktur ausschließlich Lehrtätigkeit ausübte. Gehilfen halfen, Nachfolger folgten – und so führte das Engagement einzelner schließlich zur Einrichtung einer Zeichenschule.
1764 wurde dann die als „Meißner Kunstschule“ bezeichnete und der Dresdener Akademie der Künste unterstellte Zeichenschule gegründet. Dem Hofmaler Christian Wilhelm Ernst Dietrich wurde die Leitung übertragen. Bis 1770 füllte er dieses Amt aus. Danach stand die Zeichenschule wieder unter dem direkten Einfluss der Meissener Manufaktur. Der Prozess wechselnder Unterstellungsverhältnisse wiederholte sich von 1814 bis 1836. Im Jahre 1893 wurde die Schule sogar aufgelöst und Begabte zur Dresdener Kunstgewerbeschule delegiert. Die Einsicht, dass die Ausbildung im eigenen Haus doch die günstigste Lösung ist, führte dazu, dass die Manufaktur ab 1906 die Leitung der Zeichenschule wieder selbst übernahm. Man konzentrierte sich zunehmend darauf, hervorragende Künstlerinnen und Künstler aus den eigenen Werkstätten für den Unterricht zu gewinnen.
Dieses Prinzip bestimmt bis heute die Ausbildung. Eine Generation eröffnet der nächsten ihren Schatz. Der Schatz heißt Wissen, Können, Erfahrung, Freude und Disziplin. Für mich ist es nun nach 41 Jahren als Zeichenlehrerin an der Zeit, mein Wissen an die kommende Generation weiterzugeben. Eine neue Zeichenlehrerin wird meine Arbeit, die ich 1983 begonnen habe, weiterführen. Ich bin dankbar und glücklich, vielen Schülerinnen und Schülern den Weg als Manufakturistin und Manufakturist geebnet haben zu können.
Ich wünsche Ihnen nun ein letztes Mal viel Freude beim Durchblättern und Staunen. Dankenderweise entscheid der Verlag, für 2025 einen Kalender nur mit meinen Werken zu veröffentlichen. Ich wünsche Ihnen alles Gute, kommen Sie gut und gesund durch das neue Jahr.
Herzlichst ihre
Kordula Hieronymus
Zeichenlehrerin von 1983 - 2024
Bei allen Bildern als Quelle angeben: © Weltbuch Verlag / Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen
© Weltbuch Verlag GmbH, 2024. Alle Reche vorbehalten. Zeichnungen: Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH | Auswahl und Redaktion: Kordula Hieronymus, Dirk Kohl | Erstellung, Scans, Bildbearbeitung, Produktion: Weltbuch Verlag GmbH
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Plakette bzw. Plättchen mit Motiv "Meissner Schwerter" aus Original Meissner Porzellan und Magnet auf der Rückseite
Abbildung fotografiert bei: https://jeibmann-photographik.de/