Helmut Schelsky (D)

Systemüberwindung, Demokratisierung und Gewaltenteilung

Grundsatzkonflikte der Bundesrepublik Deutschland


Mit einer Einführung von Dr. Hans-Georg Maaßen


Vor etwas mehr als fünfzig Jahren erschien das vorliegende Buch von Helmut Schelsky „Systemüberwindung, Demokratisierung und Gewaltenteilung“. Es ist eine Sammlung von Aufsätzen eines der renommiertesten westdeutschen Soziologen in den ersten Jahrzehnten der alten Bundesrepublik. Dieses Werk ist einer der wenigen politischen Schriften, die zwar in ihrer jeweiligen Zeit für diese Zeit geschrieben wurden, aber die über ihre Zeit hinaus von Bedeutung sind oder bei denen die politische Bedeutung in einer späteren Zeit sogar noch größer ist als zuvor. Heute werden wir vor den vorläufigen Ergebnissen der von Professor Schelsky vorhergesehenen Systemüberwindung konfrontiert.

Im Zentrum des Buches steht der Artikel „Die Strategie der ‚Systemüber-windung‘ – Der lange Marsch durch die Institutionen“. Dieser Beitrag war von Schelsky bereits zwei Jahre zuvor, nämlich 1971, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht worden. Schelsky muss von der enormen Wirkung seines Artikels überrascht gewesen sein, so dass er sich entschied, ihn in einem eigenen Buch zu veröffentlichen. Seine Schrift fand bereits vor seiner Veröffentlichung als Buch eine Verbreitung von über eine Million Exemplaren. Sie wurde Pflichtlektüre in Ministerien, im Bundesamt für Verfassungsschutz und bei Offizieren der Bundeswehr, etc. 

Die politische Linke versuchte Schelsky zu ignorieren und reagierte erwartungsgemäß diffamierend. Wir werden sehen, welche Wirkung die Wiederauflage dieser Schriften hat, nun erweitert mit einer Einführung des ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsschutzes (2012 - 2018) und Vorsitzenden der WerteUnion, Dr. Hans-Georg Maaßen.


Buch (gebunden)

Systemüberwindung, Demokratisierung und Gewaltenteilung

Helmut Schelsky (D)

Buch, Taschenbuch, 216 Seiten, Format: 12,5 x 19 cm, 1. Auflage, Deutsch, Erscheinung: 20.01.2025, ISBN: 978-3-907347-37-9

Systemüberwindung, Demokratisierung und Gewaltenteilung (1. Auflage, Buch)

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Systemüberwindung, Demokratisierung und Gewaltenteilung

Helmut Schelsky (D)

E-Book, ca. 216 Seiten, 1. Auflage, Deutsch, Erscheinung: 20.01.2025, ISBN: 978-3-907347-42-3

 

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Systemüberwindung, Demokratisierung und Gewaltenteilung (1. Auflage, E-Book)

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Autor

Helmut Schelsky (© Universitätsarchiv Bielefeld)
Helmut Schelsky (© Universitätsarchiv Bielefeld)

Helmut Wilhelm Friedrich Schelsky (* 14.10.1912 in Chemnitz; † 24.02.1984 in Münster) gilt als der erfolg- und einflussreichste Soziologe der frühen Bundesrepublik. Sozialisiert wurde er in der Weimarer Republik und später im Nationalsozialismus. Dem anfänglich starken Engagement in dieser Zeit und dem Erklimmen der ersten Stufen der akademischen Karriereleiter folgten Desillusionierung und die Teilnahme an den Kämpfen an der Ostfront. Nach 1945 verabschiedete sich Schelsky von jedwedem Idealismus und entwickelte sich als geläuterter Demokrat zum nüchternen, sachlichen Begleiter der jungen Bundesrepublik. Helmut Schelsky – mal als neokonservativ, mal als progressiv bezeichnet – wurde mit seinen Veröffentlichungen zu aktuellen Problemen der Bundesrepublik zum „Stichwortgeber des Zeitgeistes“ (Ludolf Hermann). Zu nennen sind insbesondere seine Werke: „Wandlungen der deutschen Familie in der Gegenwart“ (1953), „Soziologie der Sexualität“ (1955) und „Die skeptische Generation. Eine Soziologie der deutschen Jugend“ (1957).

Mit der Berufung auf eine Soziologieprofessur an der Universität Münster wandte sich Schelsky verstärkt hochschul- und bildungspolitischen Themen zu. Seiner Antrittsvorlesung, dem „Kirchenvater der deutschen Universität“, Wilhelm von Humboldt, gewidmet, folgte mit dem FAZ-Artikel „Wie gründet man Universitäten“ im Oktober 1961 erstmals eine auch in die Zukunft gerichtete Analyse der Hochschulgründungen in Westdeutschland. Mit „Einsamkeit und Freiheit. Idee und Gestalt der deutschen Universität und ihrer Reformen“ legte Schelsky 1963 ein grundlegendes Werk über die seiner Meinung nach noch immer gültigen Humboldt‘schen Bildungsideale und die Notwendigkeit höchstrangiger interdisziplinärer Forschungsinstitutionen vor und entwarf das Bild einer „theoretischen Universität“, in der die Grundkonzeption der Bielefelder Reformuniversität schon zu erkennen war. Der Schritt zum „Hochschulreformer auf eigene Faust“ war nun nicht mehr weit. Am 9. März 1965 wurde Schelsky offiziell von Landeskultusminister Prof. Dr. Paul Mikat mit der Planung der ostwestfälischen Universität beauftragt. 

 

Quelle: Universitätsarchiv der Universität Bielefeld

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Inhalt

  • Einführung 
  • Vorwort 
  • Die Strategie der "Systemüberwindung" – Der lange Marsch durch die Institutionen 
  • Lehrer der Nation? 
  • Mehr Demokratie oder mehr Freiheit? – Der Grundsatzkonflikt der "Polarisierung" in der Bundesrepublik Deutschland 
  • Publizistik und Gewaltenteilung 
  • Propaganda und Information – Vorschläge zu einer verfassungsgesetzlichen Autonomie der Informationspresse 
  • Über den Autor 

Einführung (Auszug)

Dr. Hans-Georg Maaßen (© Jan Fleischauer)
Dr. Hans-Georg Maaßen (© Jan Fleischauer)

von Dr. Hans-Georg Maaßen

 

1. Vor etwas mehr als fünfzig Jahren erschien in München das vorliegende kleine Buch von Helmut Schelsky „Systemüberwindung, Demokratisierung und Gewaltenteilung“. Es ist eine Sammlung von Aufsätzen eines der renommiertesten westdeutschen Soziologen in den ersten Jahrzehnten der alten Bundesrepublik. Professor Helmut Schelsky (geboren 1912 Uhr in Chemnitz, gestorben 1984 in Münster) war damals über seine Fachdisziplin hinaus für seine zahlreichen politischen Schriften bekannt, darunter „Soziologie der Sexualität“ von 1955, „Die skeptische Generation“ von 1957, „Die Arbeit tun die anderen – Klassenkampf und Priesterherrschaft der Intellektuellen“ von 1975 und „Der selbstständige und der betreute Mensch“ von 1976. Schelsky wurde damals viel gelesen und wurde viel gehört. So trat er, der in den 1950er Jahren eher der SPD zugerechnet wurde, 1957 als Gutachter beim Bundesverfassungsgericht zur Frage der Straffreiheit männlichen homosexuellen Verhaltens auf. Vor dem Hintergrund der so genannten „68er“-Bewegung positionierte er sich zu einem eher liberal-konservativen Soziologen und politischen Schriftsteller.

Die meisten seiner Schriften sind nur noch einem kleinen Publikum bekannt. Wie so oft treten politische Schriften, auch wenn sie mit einem wissenschaftlichen Anspruch geschrieben sind, mit der Zeit in den Hintergrund. Für die politischen Probleme einer bestimmten Zeit interessieren sich nach fünfzig Jahren regelmäßig nur Historiker und Spezialisten vom Fach. Diese Schriften und Bücher hatten ihren Sinn und ihre Zeit und sind verständlicherweise in Vergessenheit geraten. Es sind „Gebrauchsbücher“, die in ihrer Zeit ihren Zweck erfüllten. Dagegen gibt es nur wenige politische Schriften, die zwar in ihrer jeweiligen Zeit für diese Zeit geschrieben wurden und die über ihre Zeit hinaus von Bedeutung sind oder bei denen die politische Bedeutung in einer späteren Zeit sogar noch größer ist als zuvor. Letzteres kann man bei Schelskys Schrift „Systemüberwindung“ unumwunden sagen. Heute werden wir vor den vorläufigen Ergebnissen der von Schelsky vorhergesehenen Systemüberwindung konfrontiert.

Im Zentrum des Buches steht der Artikel „Die Strategie der ‚Systemüberwindung‘ – Der lange Marsch durch die Institutionen“. Dieser Beitrag war von Schelsky bereits zwei Jahre zuvor, nämlich 1971, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht worden. Schelsky muss von der enormen Wirkung seines Artikels überrascht gewesen sein, so dass er sich entschied, ihn in einem eigenen kleinen Buch zu veröffentlichen. Seine treffsichere Analyse der revolutionären Strategie der radikalen Linken für eine Systemüberwindung durch einen friedlichen langen Marsch durch die Institutionen wurde breit rezipiert. Seine Schrift fand bereits vor seiner Veröffentlichung als Buch eine Verbreitung von 1,1 Millionen Exemplaren. Sie wurde bald Pflichtlektüre in Ministerien, im Bundesamt für Verfassungsschutz und bei Offizieren der Bundeswehr. Die politische Linke versuchte ihn zu ignorieren und reagierte erwartungsgemäß diffamierend: Der linke SPD-Politiker und damalige Bundesminister Erhard Eppler widmete der Schrift in der Zeitschrift „Der Spiegel“ eine längere diffamierende Rezension, in der er seine Ablehnung des Artikels begründete: „Wer das schmale Büchlein gelesen hat, weiß, wo die höchsten Alkoholprozente stecken“.

Schelskys Schrift fand im Ausland breite Aufnahme und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Dies lag daran, dass Schelsky mit seiner Schrift kein spezifisch westdeutsches Problem beschrieb, sondern dass die Strategie des revolutionären Systemwechsels durch einen langen Marsch durch die Institutionen auch andere westlich Demokratien bedrohte und dass die Feinde von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat sehr gut aufgestellt sind ...


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